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Evidenzbasierte Traumatherapie, insbesondere im Kontext von Flucht

Vortrag, Fortbildung. Der Vortrag von PD Dr. Dipl.-Psych. Sefik Tagay soll die Folgen von Flucht und Trauma sowie aktuelle Fragen der Versorgung traumatisierter Flüchtlinge, auch anhand von Fallbeispielen, vermitteln und diskutieren.

Trauma und Flucht können in zweifacher Hinsicht miteinander verknüpft sein. So sind Betroffene in ihren Herkunftsländern zum Teil mit Ereignissen konfrontiert, die mit Krieg, Folter, Vertreibung und Verlust von Familienangehörigen einhergehen“, erklärt Dr. Tagay zu seinem Forschungsgebiet ‚Flucht, Trauma und Migration‘. Häufig seien diese Erlebnisse Grund für die Flucht in ein anderes Land. Zudem seien Menschen, die ihre Heimat verlassen in der Folge dieser Flucht mit belastenden Ereignissen konfrontiert. „Die Behandlung bzw. Begleitung von Geflüchteten, die unter einer Traumafolgestörung leiden, stellt nicht nur Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen, sondern auch andere Berufsgruppen wie Sozialarbeitende, Mitarbeitende aus der Flüchtlingshilfe oder Lehrkräfte und Ehrenamtliche vor Herausforderungen“, so Dr. Tagay.PD Dr. Dipl.-Psych. Sefik Tagay ist Forschungsleiter der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LVR-Klinikums Essen der Universität Duisburg-Essen. Er habilitierte sich dort für das Fach „Psychotherapie“ zum Thema „Strukturiert standardisierte Diagnostik von Traumatisierungen und personalen Ressourcen in der Psychotherapie“. Dr. Tagay hat langjährige Erfahrung in interkultureller Psychotherapie mit Migranten und Geflüchteten. Derzeit leitet er mehrere wissenschaftliche Projekte zum Forschungsfeld „Flucht, Trauma und Migration“. Darüber hinaus entwickelte er mit seinem Team zahlreiche Testverfahren, u.a. das Essener Trauma-Inventar (ETI) in 15 Sprachen. Er ist Träger des Förderpreises der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) und Autor von über 100 wissenschaftlichen Publikationen.